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Auf den nachfolgenden Seiten wollen wir versuchen ein paar Erlebnisse von unterwegs zu schildern, Informationen über die bereisten Länder zusammentragen und einfach nur interessante Erlebnisse erwähnen:

 

Länder-Infos

 

Türkei

 

Syrien

 

Jordanien

 

Ägypten

 

Sudan

 

Äthiopien

 

Kenia

 

Tansania

 

Malawi

 

Sambia

 

Zimbabwe

 

Botswana

 


 Allgemeiner Reiseverlauf - bis Nairobi

Der Weg nach Hause - Teil 1

Es war ein ganz normaler Donnerstag, der 13te Mai um genau zu sein, wo wir uns in Köln trafen. Ingo hatte beruflich zu tun und es bot sich also deshalb an mal kurz was zu trinken. Es war zwar Mai aber immer noch kalt und Frühling war diesmal eben einfach keiner. Worüber spricht man als Namibianer in Deutschland:  Das Thema ist eigentlich immer das Gleiche: “Was Neues von zu Hause? Ach es ist hier immer noch kälter! Wie sieht die Farm aus?” Bis dann irgendwann die kritische Frage kommt: “ Na, wie lange hast du denn noch vor hier zu bleiben? “ An dem Donnerstag war die Antwort von uns beiden anders - Fazit für Ingo nach 4 und Bruder Bernd 4 ½   Jahren war,  das wir nach Hause wollten. Aber nicht Fliegen - ist doch langweilig - nein Fahren. Und so fing ein Abenteuer an von dem wir bis jetzt noch nicht wissen wie es enden wird.

Bernd rief am darauf folgenden Montag bei Ingo an, um mitzuteilen, dass er seinen Job gekündigt hatte. Bei Ingo dauerte das etwas länger aber jetzt war die Entscheidung gefallen. Kurze Besprechung am Telefon: “Was brauchen wir ?” Das Wichtigste: Ein Auto mit dem wir 6 Monate unterwegs sein können. Kriterien: Es müsste schon was besseres sein, 4x4 und auch gemütlich. Mehr als 1000 Autos haben wir auf dem Internet gesehen und es war klar - am besten mit einen Truck: Unimog, MAN, IVECO, Mercedes, Leyland, erstaunlich was es da alles gibt. Zustand von super bis total Schrott. Nach sehr intensiven Suche die durch unsere limitierte Zeit definiert wurde und einer kurzen physischen Inspektion hatten wir dann unser Auto: eine Mercedes Benz Feuerwehr Baujahr 1976. Nicht so wie wir sie haben wollten aber gutes Grundmaterial. Inzwischen war es Anfang Juni und jeder Tag den wir früher fertig werden war ein Tag in Richtung Heimat.

Bernd hatte inzwischen seine Wohnung aufgelöst und war dabei zu Ingo nach Luxemburg zu ziehen. Unsere Feuerwehr haben wir in einer Nacht- und Nebelaktion auch nach Luxemburg geschafft. (Danke noch mal Frank) und vor meiner Tür geparkt. Jetzt fing die wirkliche Arbeit eigentlich erst richtig an. Tagsüber an der Feuerwehr bauen, Abends Wohnung auflösen, Reise

Planen,Visa etc. organisieren und festlegen was am nächsten Tag gemacht werden muss. Essen und was man sonst so macht  irgendwann zwischen drin. Wir haben selten so fest geschlafen und uns selten so vollkommen fertig gefühlt. Nach drei Wochen tat uns jeder Knochen im Koerper weh und es war noch so viel zu tun. Das ursprüngliche Datum, der 19te Juli war einfach nicht machbar, aber jeder Tag brannte unter den Fingern und so haben wir am 24ten Juli alles was noch da war in unser dreiviertel fertiges Vehikel geworfen und sind Richtung Süden losgefahren.

Der erste Teil der Reise verlief unter dem Motto: “Raus aus der EU”. Hauptgrund für unsere Hast war das die Veränderungen an unserm Auto eigentlich von TÜV abgesegnet werden müssen. Das Risiko war, das sie einfach nein gesagt hätten - also eben ohne TÜV  sind also auf der Autobahn gefahren und haben Nachts unter Brücken und auf Autobahnraststätten geschlafen um dann nach 7 Tagen die Eu zu verlassen. Gleichzeitig lernten wir immer mehr unser Auto kennen. 20 l Diesel auf 100 km mit 7,6 t war schon gar nicht schlecht - und so laut ist er auch nicht.

So war es eben recht einfach von Luxemburg über Deutschland, Österreich, Slowenien, Serbien in die Türkei zu kommen. Zwischendrin haben wir dann noch Regale gebaut und die Inneneinrichtung etwas gemuetlicher gemacht, was wir bei Abreise aus Luxembour noch nicht fertig hatten. Ab der Türkei fing das Abenteuer dann eigentlich an. Die Türkei ist ein tolles Land mit extrem freundlichen Menschen die sich extrem für unsere umgebaute Feuerwehr interessiert haben. Ansonsten gibt es eben sehr viele historische Sehenswürdigkeiten die einmalig in der Welt sind. So sind wir von Istanbul, über Troja , Pergamon und Ephesus an der Küste lang immer mehr in Richtung Syrien gefahren. Auffallend die guten Strassen aber auch das es immer rauf und runter ging. Die Küstenstrasse erinnert sehr an den Chapmans Peak drive, doch ist eben fast 500 km lang. Die engen Strassen haben dann auch den ersten Spiegel gekostet, der aber innerhalb von 5 Minuten in einer türkischen Werkstadt ersetzt wurde.

Am 14 August sind wir dann in Syrien eingereist, wo wir 2 Deutsche in einem Landrover trafen die dann mit uns weiterreisten. Im Gegensatz zu der recht negativen Presse ist Syrien ein wunderschönes Land und wir haben uns nie bedroht oder unwohl gefühlt. Von wegen „Achse des Boesen“. Trotz faszinierender Bauten wie Palmyra und Carc de Cevalier ist Syrien nicht sehr touristisch erschlossen und man merkt, dass man in einem sehr authentischem  arabischem Land unterwegs ist. Nachteil ist der, das es fast keine Campplätze gibt und wir eben vor Hotels und einfach irgendwo übernachtet haben. Ach ja, und Bier gibt es auch nirgends.

Von Syrien ging es weiter nach Jordanien, wo wir am Toten Meer übernachten wollten. Da es aber die Grenze zu Israel ist, wurden wir von einem sehr freundlichen aber doch sehr bestimmt auftretendem Grenzbeampten aus dem Toten Meer gefischt. Jordanien ist auch grosszügig mit historischen Altertümern gesegnet wobei Petra mit Abstand am beeindruckensten war. (Auch in Indiana Jones Filmen zu sehen!)  Die Landschaft ist super und wir konnten im Wadi Rum das erste Mal unser Auto im Allrad testen. Um von Jordanien nun nach Ägypten zu kommen, gab es 2 Möglichkeiten. 1) 3 Km durch Israel fahren oder 2) sich per Fähre von Agaba nach Nuweiba. Da wir aber in den Sudan wollten und der die Einreise mit einem Israelischem Stempel verbietet, blieb uns nur die Möglichkeit die Fähre zu nehmen. Die beiden Deutschen wussten dann auch später zu berichten, das die 3 km Israel fast 2 Tage Bürokratie brauchten.

Die ersten Eindrücke von Ägypten, sind das man konstant belagert wird von Leuten die helfen wollen - aber natürlich für ein Taschengeld. Richtig störend dabei ist, das man die Hilfe gar nicht haben möchte und auch nicht braucht!! Toll ist aber Landschaft vor allem beim Tauchen im Roten Meer. Hier vergisst man dann auch wieder das Geschrei von „You want to see my shop“! So zogen wir durch den Sinai, vorbei an dem Berg wo Moses angeblich die 10 Gebote empfangen hat und die Landschaftlich erinnert sehr an Namibia. Nach kleinem Abstecher über den Suezkanal sind wir dann in Kairo angekommen. Hier trafen wir auf zwei Holländer, die letztendlich bis Nairobi mit uns zusammen gereist sind. In Kairo fängt auch das Ägypten an, was für wir eigentlich als typisch empfanden: Die Sphinx, die Pyramiden, Rames Kolosse, Hyroglyphen und alles was man sonst noch in den Stein klopfen kann. Während auf der einen Seite uns gerade dies faszinierte, wurde uns immer öfter klar das dass touristische Ägypten (im klimatisierten Reisebus) nicht das Ägypten ist, in dem die meisten Ägypter leben. Abstecher von der touristischen Route brichten uns in Gegenden, die wirklich nicht hübsch sind. Immer öfter wurden wir auch gezwungen um in militärischen Konvois mitzufahren, was sich als teilweise lebensgefährlich erwies: Die Strecke von Hurgarda nach Luxor fuhren wir mit 60 Bussen durch kleine Dörfer mit Tempo 130 km/h. Da wir nur 85 km/h schaffen, hatten wir (nachdem uns jeder Bus mit zu Teil Halsbrecherischem Stiel überholt hatte) eine Privatescorte und dann am Ende gar keine mehr. Wir fühlten uns schlagartig sehr viel sicherer.

Irgendwann kamen wir dann in Aswan an, wo der kritischste Teil der Reise begann: Die Einreise in den Sudan! Da die Strasse zur Grenze von den Ägyptern geschlossen ist (es sei denn man ist Ägypter) ist die Einzige Möglichkeit eine Fähre über den Lake Nassar. Die Fähre selber ist nicht womit wir fuhren, sondern aber ein Ponton was von der Fähre gezogen werden sollte. Nach kurzer Verhandlung verschifften wir unsere 3 Autos (2 Landrover und unser Mercedes Truck) auf einem „privat“ Ponton - aber gezogen wurden wir nicht von der Fähre, sondern von einem Schlepper Baujahr 1928. Drei Tage dauerte die Schifffahrt, erwiest sich aber als total unkompliziert. Hier in Nairobi hatten wir inzwischen von 2 Franzosen erfahren, das der Versuch trotzdem auf dem Landweg in den Sudan zu kommen (sie sind einfach durch die Absperrung gebraust) empfindliche Konsequenzen hatte.

Die ersten Eindrücke vom Sudan waren triste. Wir kamen spät am Nachmittag in Wadi Haifa an und verbrachten den restlichen Tag mit Abladen und klären der Formalitäten. Auffallend war hier die totale Veränderung vom Verhalten der Menschen. Wir wurden sehr freundlich und höflich behandelt und es gab keine Bettler mehr. Die meisten sprachen ein sehr gutes Englisch was für uns die Kommunikation viel einfacher machte. Von Wadi Haifa fuhren wir dann am Nil entlang in Richtung Dongola - die alternative Route von 420 km durch die Wüste war uns zu riskioreich, weil es auf der ganzen Strecke keine Ortschaft gibt und es nur sehr limitiert Wasser gibt. ! Es gibt kaum Worte, die Strecke neben dem Nil zu beschreiben. 480 km grottenschlechte Sandstrasse die nach 50 km die Achsenaufhängung von einem der Landrover zum Opfer gefallen. Wir machen halt und schweissten.

Die nächsten 4 Tage schafften wir trotz 10 Stunden Fahrt nur einen Durchschnitt von 80 km pro Tag. Erfreulich im Gegensatz zur Strasse ist die Landschaft wie auch die extrem freundlichen Sudanesen. Wir wunderten uns immer mehr darüber, das eigentlich das Land mit dem anscheinend größten Sicherheitsrisiko und der schlechtesten Presse, eigentlich das freundlichste und auch bis jetzt das Sicherste war. Trotz einer extremen Armut sind die meisten Häuser genau so bunt angemalt wie sich die Menschen hier kleiden.

Nach 4 Tagen und der lang ersehnten Ankunft in Dongola ist bei uns auch der erste Schaden zu verzeichnen gewesen - Die Aufhängung des Kastenaufbaus war abgerissen und eine Dichtung in der Hinterachse leckte Öl. Weiter hat unser Waeco Eisschrank beschlossen: bis hier und nicht weiter. Wir tranken also nun warmes Wasser und das bei 47 Grad ! Nach einer kurzen Reparaturpause schafften wir uns nach Karthum wo wir fast eine Woche blieben um uns wieder auf die nächste Strecke vorzubereiten.  Etwas was wir erst nachher feststellen: Am Freitag war die Stadt voll Militär - sehr freundlich aber doch gut bewaffnet. Der Grund: Ein Coupversuch von dem wir aber eigentlich nichts mitbekommen hatten, obwohl wir 200m vom Präsidentenpalast entfernt wohnten.

Die Strasse von Karthum noch Äthiopien führt durch grüne Felder und nach sehr unkomplizierten Einreisenformalitäten steigt man fast 2000m in das Äthiopische Hochland ! Fazinierede Landschaft erwarte uns - vor allem entsprach sie nicht dem Klische, was man von Äthiopien immer hatte: Die Landschaft ist saftig grün und fast jeder Zentimeter Boden (auch auf 3500m ) wird landwirtschaftlich genutzt. Auffallend ist, wie sich die Menschen verändert hatten. Die Zurückhaltung der Sudanesen wich einer extremen Bettelei am Straßenrand. Wo auch immer wir waren, verfolgen uns Menschen mit „You, You, You, Give me pen / birr (lokale Währung)“. Öfters wurden wir mit Steinen von kleinen Kinder beworfen, wenn wir nicht auf die Bettelei eingingen - keine angenehme Erfahrung. Aber das Land selber ist wunderschön - überwältigende Berge, Pässe und Strassen, die mit einem 8 Tonnen Laster zur richtigen Mutprobe wurden.

Wir fuhren von Gonder erst zum Lake Tana und dann wieder nach Norden in die Simien Mountains, auch „Roof of Africa“ genannt. Hier herrscht ein Alpines Hochklima und bei 3700m hatten wir wirklich nicht das Gefühl in Afrika zu sein. Der Blick vom Hochplateau zeigte eine stark zerklüftete aber auch zugleich wunderschöne Landschaft, die wir später noch in Richtung Axum durchquerten. Wir verbrachten drei Tage in den Simien Mountains und freundeten uns mit dem Galada Affen (Eng. „Bleeding Heart Baboon“) an,  die hier einmalig sind an.

Nach den Simien Mountain ging es weiter nach Norden über Axum, bekannt für seine Obelisken und dann Richtung Süden nach Lalibela mit seinen weltberühmten Steinkirchen. Für die Strecke brauchten wir fast 10 Tage da wir „Jojo“ in den Pässen mit unserem Auto spielten. Von 800m auf über 3500m, um dann 10 km später wieder auf 1000m zu sein. Die Anzahl Pässe die wir fahren mussten, kann man einfach nicht zählen. Trotzdem wunderschön und sehr abwechslungsreich.

Am 25ten September trudelten wir dann in Addis ein, wo wir uns für 4 Tage verwöhnen liessen und das Auto einmal ganz durchchecken liessen. Vielen Dank noch mal!! Letzter Teil von Äthiopien war nun ein Besuch im Omovalley wo die Mursi leben. Interessant an den Mursi ist das sie noch eines der letzten afrikanischen Naturvöllker sind, bei denen die Frauen in der Unterlippe einen Tonteller tragen. Interessant, aber wie sie küssen ist uns bis jetzt immer noch nicht klar.

Wir verliessen Äthiopien über Moyale. In diesem Stück gibt es ausdrückliche Reisewarnungen und wir fuhren im Konvoi mit dem Holländischen Ehepaar. Außer einem 3 stündigem Aufenthalt in einem Schlammloch erwies sich die Route aber zum Glück als ungefährlich. Die Strasse war aber auch mit eine der schlechtesten auf unserer Route. Nach Zwischenstop in Marsabit und dem Samburu Nationalpark ging es nach Nairobi. Ziel - Internet Seite (www.africa-is-calling.com) auf den neusten Stand bringen und die Vorbereitung für Teil 2 der Reise zu machen. Als wir am 25ten Oktober in Nairobi eintrafen waren wir 90 Tage unterwegs !!